Duration: 6. bis 11. September 2022
Mittwoch bis Freitag: 13:00 – 20:00, Samstag & Sonntag: 12:00 – 19:00

Opening: 6. September, 2022
Private Viewing: 13:00 – 17:00
Vernissage: 17:00 – 22:00

Location: Semmelweisklinik, Hockegasse 37, 1180 Wien, Haus A, Erdgeschoß, Raum A021

Künstlerinnen
Stella Bach, Julia Bugram, Ilse Chlan, Asta Cink, Fria Elfen, Leonie Lehner, Linde Waber


Das Project Statement der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen auf der Parallel 2022 hebt das Verbindende in den Mittelpunkt. Sich mit anderen Frauen zu verbünden, sich gegenseitig zu stärken, zu helfen und voneinander zu lernen – all das meint der titelgebende Begiff Sisterhood, der seit den 1970ern mit einer feministischen Implikation gebräuchlich ist. Von mittelalterlichen Frauenzirkeln zu Salons im 17. und 18. Jahrhundert bis hin zur Bewegung #WomensStrike und Netzwerken wie die IntAkt – sie alle können als Sisterhood Communities verstanden werden. Die Präsentation rückt Bilder über Frauen von Frauen in den Blickpunkt. Gezeigt werden ausgewählte Arbeiten von IntAkt-Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen, die sich mit der persönlichen und gesellschaftlichen Bedeutung von Sisterhood sowie mit inspirierenden Frauen und Gemeinschaften beschäftigen – von Töchtern und Müttern, über Kolleginnen und Künstlerinnen, bis hin zu feministischen Vorreiterinnen und utopischen Narrativen. Es geht um Freundschaften, Vorbilder, Empowerment, Solidarität und um die Kraft von Kollektiven. Der Großteil der ausgestellten Arbeiten ist neu entstanden.

Stella Bach
Stella Bach, My Native Sister, 2022

Körpersprache, Posen und Gesten stehen im Zentrum von Asta Cinks analogen Fotoarbeiten und Fria Elfens Collage, die auf ein Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer verweist. Die Projekte der beiden Künstlerinnen spannen gleichzeitig auch einen Bogen zwischen den Generationen, die sich im IntAkt-Netzwerk sowie in der Ausstellung zusammenfinden. Zwei künstlerische Projekte beziehen sich ganz konkret auf das seit 1977 bestehenden Künstlerinnennetzwerk. Für ihre Atelierzeichnungen besucht Linde Waber seit 1982 Kolleginnen in ihren kreativen Schaffensräumen. Ilse Chlan wiederum lässt in ihrer dokumentarischen Videoarbeit die Künstlerin Fria Elfen zu Wort kommen, die seit Anbeginn Mitglied der IntAkt ist. Eine kollektive Wut über tradierte Rollenbilder und patriarchale Machstrukturen sind Ausgangspunkt für Julia Bugrams großformatige Zeichnung. Ausgehend von ihrer eigenen Biografie visualisiert Stella Bach in ihrem Gemälde einen solidarischen, Kulturen und Generationen verbindenden Zusammenschluss zwischen Frauen auf Grundlage der Zeitgenossenschaft. Leonie Lehner widmet sich in ihrer Collage dem Kollektiv und seinem Agieren und erforscht Sisterhood als ein fluides, alle Lebewesen umspannendes Konzept.

Nicht zuletzt die kollektive Erfahrung der Pandemie führt nach wie vor bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten vor Augen. Die Ausstellung rückt nicht nur Werke von Künstlerinnen in den Fokus, sondern zelebriert die Bedeutung von Gemeinschaften und fordert auf, uns gegenseitig zu unterstützen und zu stärken. Denn der Feminismus braucht Sisterhood. Und die Zeit der Frauen ist jetzt.

Kuratiert von Sophie Haslinger

parallel.com